Frühjahrskonzert des HHC Hardt
Von Antonie Anton
Über ein volles Haus konnte sich der Handharmonikaclub „Schwarzwaldecho“ Hardt bei seinem Frühjahrskonzert 2025 in der Arthur-Bantle-Halle freuen. Unter Leitung von Alexander Wassylenko konzertierte das Hauptorchester des Vereins. Als Konzertpartner war der katholische Kirchenchor „St. Cäcilia“ Hardt unter Leitung von Marta Kulzer Ribeiro eingeladen.
Der erste Konzertteil war dem Gesang gewidmet. Der Kirchenchor hatte für das Projekt Frühjahrskonzert wieder einige junge Gastsänger gewinnen können, die dem Chor mit ihrer hohen Motivation und Begeisterung neuen Schwung brachten. Mit dem souveränen Pianisten Jonathan Wagner hatte der Chor eine hervorragende Begleitung.
Das Programm des Kirchenchors , das Alexandra Herzog gekonnt moderierte, enthielt Evergreens und Arrangements aus Oper, Musical, Konzert und Gospelmusik. Dirigentin Marta Kulzer Ribeiro hatte den Chor gut im Griff und strahlte Ruhe und Souveränität aus. Schon mit dem ersten Titel „Unter südlicher Sonne“, einer Bearbeitung des bekannten „Capriccio Italien“ von Peter Tschaikowsky für Gesang (H.Ophoven) sprang der wärmende Funke auf das Publikum über, das bei diesem und allen folgenden Titeln nicht mit Beifall sparte. Die Walzer- und Marschklänge waren teilweise der italienischen Volksmusik entnommen, was dem Stück einen fröhlichen, unbeschwerten Charakter verlieh. Ein weiterer Klassiker kam zu Gehör mit dem Arrangement „Land der Träume“ nach der Barkarole aus der Oper „Hoffmann´s Erzählungen“ von Jacques Offenbach. Der schwingende Dreiertakt, der an das Schaukeln der Barkarole erinnerte, verführte mit seinen süßen Harmonien in der Tat zum Träumen.
Mit dem Hit „Sailing“ der Sutherland Brothers , weltweit bekannt geworden durch den Sänger Rod Stewart, gaben die engagierten Sängerinnen und Sänger der Sehnsucht eines Liebenden ihre Stimme, der , getrennt durch Ozeane, die Nähe zu seiner Liebsten herbeiwünscht.
Unter der präzisen Leitung der jungen Dirigentin konnten die Sänger die Dramatik im Musicalsong „Memory“ überzeugend gestalten. Auch der berühmte „Chor der Gefangenen“ aus der Oper „Nabucco“ von G. Verdi , der das Leid der Hebräer in der babylonischen Gefangenschaft zum Inhalt hat, ging in seinem expressiven Vortrag unter die Haut. Feine innere Saiten brachte auch der Filmtitel „Can´t help falling in love“ zum Schwingen, der für Elvis Presley geschrieben wurde und dessen Gefühlsgehalt vom Chor adäquat zum Ausdruck gebracht wurde. Höhepunkt des gesanglichen Teils wurde das Spiritual „Oh happy day“ in einem Satz von Manfred Bühler, bei dem die Dirigentin selbst das Gesangssolo übernahm.Mit ihrer ausdrucksvollen Stimme und den rhythmischen Chorstimmen landete der Chor einen Volltreffer und in den stürmischen Applaus mischten sich auch Bravo-Rufe. Der Chor bedankte sich mit dem klatschbegleiteten Afrika-Song „Siyahamba“ als Zugabe.
Nach der Pause übernahm das Hauptorchester des HHC unter Dirigent Alexander Wassylenko das Programm. Orchestersprecherin Birgit Fehrenbacher stellte in ihrer ausführlichen Ansage die Stücke mit ihren Komponisten vor. Die Eröffnung geschah mit einem Paukenschlag. Mit der „New York Overture“ von Kees Vlak stellte das Orchester unter seinem erfahrenen Leiter die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Metropole New York in einem großartigen musikalischen Porträt vor. Das Event enthielt nach der hymnischen Einstimmung sakrale Weisen, Jazzklänge und schrille Ausschnitte aus dem Nachtleben vom Broadway. Die Akkordeonisten ernteten reichen Beifall. Viel Abwechslung brachte das Stück „Variazioni in Blue“ aus der Feder des Niederländers Jacob de Haan (Arr: Helmut Quakernack). Nach einer würdevollen Eingangsmelodie folgten Takte im Blues-Stil, rasante Phasen mit folkloristischem Balkancharakter und zum Abschluss ein harmonisches Andante.
Mit der „Glenn Miller Story“ wechselten die versierten Harmonikamusiker über zum legendären unverwechselbaren weißen Bigband-Sound. Das Potpourri mit Titeln wie „In the Mood“ zeigte den besonderen Charakter im Stil dieses begnadeten Musikers und Komponisten. Das hervorragend vorbereitete Orchester unter seinem umsichtigen Dirigenten wurde allen Stilrichtungen gerecht. Einige der größten und bekanntesten Songs des „Tigers Tom“ waren im Medley „Tom Jones Greatest Hits“ zu hören. Titel wie „Delilah“ oder „She´s a Lady“ übten auch instrumental nach wie vor eine große Faszination aus. Mit der Titelmelodie zum Film „Arthur – kein Kind von Traurigkeit“ brachten die Musiker wieder einen neuen Sound ins Spiel. Mit dem Stück „Pizzicati“ von Leo Delibes entführte das Orchester die Zuhörer in einen Ballettsaal, wo es um graziöse Tanzschritte ging. Die gebannten Zuhörer konnten sich übers Parkett schwebende Tänzerinnen vorstellen. Ein straffer Rhythmus und rasante Melodien zeichnete die Komposition „Leichtes Blut“ von Johann Strauß aus. Die Schritte wurden immer ausgelassener, die Musik immer heiterer.
Auch das Hauptorchester wurde für seine gelungene Darbietung mit reichem Applaus belohnt, wofür es eine Zugabe gab.
Im dritten Teil wirkten die beiden musiktreibenden Vereine zusammen. Dirigiert von Marta Kulzer Ribeiro erklang das sakrale Werk „Jubilate Deo“ aus der Feder des modernen englischen Komponisten Colin Mawby. Mit sehr großer Sensibilität gestalteten Sänger und Musiker das Lied „Die Rose“ von A. Mc Broom. Der Schlussapplaus war grandios und als Zugabe erklang noch die Ballade „Gabriella´s Song in einem Arrangement von Hans-Günther Kölz. Birgit Fehrenbacher blieb nur noch die Aufgabe, allen Beteiligten vor und hinter der Bühne zu danken für das engagierte Zusammenwirken bei diesem überaus gelungenen Frühjahrskonzert.