Donnerstag, Mai 9, 2024
2015

Zeitungsbericht vom Liederabend am 24.10.2015

Zeitungsbericht vom Liederabend am 24.10.2015

 Unter dem Motto „Wein, Klang und Gesang“ lud der Handharmonikaclub „Schwarzwaldecho“ Hardt zu einem unterhaltsamen Liederabend in die Arthur-Bantle-Halle ein. Zusammen mit dem Katholischen Kirchenchor St. Cäcilia als Konzertpartner wurde als Beitrag zum Jubiläum „175 Jahre Hardt“ ein Programm geboten, das in viele Regionen der Welt führte und einen bunten Strauß bekannter und beliebter Melodien offerierte. Zusätzlich zum Ohrenschmaus lockte noch der Gaumenschmaus mit einer erlesenen Auswahl edler Weine und einem leckeren Käseteller. Der wohlvorbereitete Konzertabend hätte allerdings einen besseren Besuch verdient gehabt.  

Begrüßt wurden die Gäste von der Vorstandssprecherin des HHC Hardt, Birgit Fehrenbacher, Sie erinnerte an die vergangenen gemeinsamen Auftritte mit dem Katholischen Kirchenchor und freute sich über dessen Zusage. Max Gschwendtner, 2. Vorsitzender des Kirchenchors, betonte in seinem Grußwort die Intention, Frohsinn und Freude auf das Publikum zu übertragen.

Den ersten Konzertteil gestaltete der Kirchenchor unter Leitung von Erich Fehrenbacher, der schon mit dem schwungvollen Eröffnungslied „Singen macht Spaß“  diese Begeisterung für den Gesang übertragen konnte. Am Klavier begleitete bei allen Beiträgen bewährt einfühlsam und virtuos Alexandra Herzog. Die musikalische Reise führte mit dem Lied „Capriccio“, arrangiert von Hermann Ophoven nach der Komposition von Tschaikowsky, zuerst nach Italien. Nach dem romantischen Auftakt im Dreier, luden fröhliche Marschklänge zum Wandern in der „blühenden Welt“ ein und der Chor kam zum klangvollen Fazit: „Wie schön ist diese Welt!“ Ein sakraler Popsong der amerikanischen Sängerin und Liedermacherin Twila Paris schloss sich mit „How beautiful“  an. Auch hier bewies der Chor unter der umsichtigen Leitung seines Dirigenten viel Feingefühl und Gestaltungsvermögen. Ein echtes Highlight war die englischsprachige berührende Pop-Ballade „City of my heart“ aus der Feder des österreichischen Komponisten Franz M. Herzog. Hier konnte der Chor mit Rebekka Rapp eine souveräne, stimmgewaltige Sopransolistin präsentieren. Mit erfolgreichen Schlagern und Welthits setzte der Chor sein Programm fort. Trotz der Beschreibung des Elends im brasilianischen Weltsong „Ave Maria no morro“ faszinierte der südamerikanische Beguine-Rhythmus, der von Rebekka Rapp am Cajon noch unterstützt wurde. Der Peter Alexander-Evergreen „Die kleine Kneipe“ brachte die Gäste, aufgefordert von Chorleiter Fehrenbacher,  zum Mitsingen und Mitschwingen. Das Lied pries die kleine Kneipe, in der nicht gefragt wird,  „was du hast oder bist“, als Bollwerk gegen die große Welt mit ihren Problemen. Eher besinnlich geprägt war auch der Peter Maffay-Hit „Über sieben Brücken musst du gehn“, arrangiert von Pasquale Thibaut, wo der homogene Chor wieder eine saubere Intonation und Artikulation bewies. Eine russische Volksmelodie voll Wehmut und Sehnsucht lag dem abschließenden Chor „Wenn der Abendwind leise weht“  zugrunde, arrangiert von Otto Groll,, bei der Birgit Fehrenbacher mit einem melancholischen Akkordeonsolo zur Klavierbegleitung hinzutrat. Der Chor erntete für all seine sorgfältig ausgewählten und qualifiziert interpretierten Beiträge begeisterten Applaus. 

Das Hauptorchester des HHC Hardt unter Leitung von Jürgen Bortloff ließ im 2. Teil des Konzerts den musikalischen Funken gleich überspringen bei „La Storia“ von Jacob de Haan, bei der der Wechsel zwischen weichen, romantischen Klängen und straffem Rhythmus , zwischen zarter Melodik und gewaltigem Tutti eine abenteuerliche Geschichte erzählte. Mit dem „Ungarischen Tanz Nr. 5“  von Johannes Brahms (Arr. Willi Münch) offerierte auch das Akkordeonorchester einen romantischen Komponisten von Weltrang. Gespielt mit Leichtigkeit und bestechender Fingerakrobatik riss der rhythmische Tanz die Zuhörer am Ende zu Bravorufen und großem Applaus hin. Eine Hommage an den US-amerikanischen Komponisten John Philip Sousa , den „König der Marschmusik“ , dessen patriotisches Werk „Stars and Stripes forever“ als 2. Nationalhymne der USA gilt, war das Medley „Salut to Sousa“ in einer Bearbeitung von W. Niehues. Es enthielt Auszüge aus „Liberty Bell“ und „Washington Post“ und bestach mit gefälliger Melodik und einem schönen Wechsel zwischen leichter Beschwingtheit und pompöser Feierlichkeit. Dirigent Bortloff hatte sein Orchester fest im Griff. Shanties, Irish Folk, Schlager und traditionelle Seemannslieder prägten die Selection „Santiano – Rock von der Waterkant“ mit Hits der bekannten deutschen Gruppe aus Schleswig-Holstein. Unterstützt vom Schlagzeug, bewiesen die vielseitigen Akkordeonisten auch in diesem Genre ihre Klasse und das Publikum brachte sich durch Klatschen im Off-Beat mit ein. Als besonderes Glanzstück zum Abschluss servierte das Orchester das Medley „Helene Fischer in Concert“, arrangiert von Jean Frankfurter,  mit vielen beliebten Melodien der phänomenalen Schlagerqueen der Superlative. Das Publikum ging mit Wippen und Summen total mit, so dass ihm noch zwei Zugaben geschenkt wurden. Zum krönenden Abschluss gab es einen gemeinsamen Auftritt von Chor und Orchester mit dem populären mexikanischen Heimatlied „La Golondrina“ und dem ebenfalls beliebten Ohrwurm „Spanish Eyes“ von Bert Kaempfert, das ein Hoch auf den spanischen Wein ausbrachte. Die beiden musikalischen Leiter wechselten sich im Dirigat ab. Der stürmische Applaus des Publikums erforderte noch eine Zugabe. Die Vereine verabschiedeten sich mit dem grandiosen Welthit von Andrea Bocelli„Time to say Good bye“ und Birgit Fehrenbacher dankte zum Abschluss des gelungenen Zusammenwirkens allen Akteuren und dem aufmerksamen Publikum. 

Von Antonie Anton